Einmal Miozän und zurück - Zeitreise am Maurerkopf bei Edelbeuren

aus: Oberschwaben Naturnah 2010

Die heute aufgelassene Sandgrube am Maurerkopf bei Edelbeuren (Rot-Tal, Landkreis Biberach a. d. Riß) erschließt eine Sedimentabfolge der Oberen Süßwassermolasse mit Quarzglimmersanden, Ton- und Mergeleinschaltungen sowie fossilführenden Aufarbeitungslagen. Im fossilführenden Horizont konnten - vom Verfasser - seit dem Jahr 1987 insgesamt 48 mittelmiozäne Wirbeltierarten (Knochenfische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Klein- und Großsäuger) nachgewiesen werden, unter denen die Säugetiere mit allein 30 Formen die vielfältigste Tiergruppe darstellen. Damit ist die ehemalige Sandgrube bei Edelbeuren zur Zeit die artenreichste Wirbeltierfundstelle der Oberen Süßwassermolasse im oberschwäbischen Raum. Neben den Wirbeltierfossilien fanden sich am Maurerkopf aber auch Reste von Pflanzen, Schnecken, Muscheln, Ostrakoden und Süßwasserkrebsen. Durch die zahlreichen Funde und deren Auswertung kann somit das Bild einer reich belebten Landschaft Oberschwabens vor etwa 15 Millionen Jahren skizziert werden.

files/tl_filesOPO/Autoren/Sach/Sach_ONN_2010_Teaser.jpg Abb.: Freigelegte Säugetierfossilien (links: Rippe eines Nashorns; rechts: Unterkieferast eines Gabelhirsches) am Maurerkopf bei Edelbeuren.


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