Stratigraphie und Säugetierfaunen der Brackwassermolasse in der Umgebung von Ulm (Südwestdeutschland)

aus: Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde, Serie B (Geologie und Paläontologie), Nr. 310, 2001

Die Säugetier-Fundstellen der Brackwassermolasse in der Umgebung von Ulm wurden hinsichtlich ihres Fossilinhaltes untersucht und biostratigraphisch ausgewertet. Unter Berücksichtigung lithologischer Befunde konnten dadurch Alterseinstufungen für die wichtigsten Fundstellen (Eggingen-Mittelhart 3, Langenau 1, Illerkirchberg 1, Gerlenhofen u.a.) erarbeitet werden. Durch die Forschungsergebnisse wird die bisherige Vorstellung zur Alterseinstufung der Grimmelfinger und Kirchberger Schichten unterstützt. Die Faunen aus der Brackwassermolasse der Ulmer Gegend gehören eindeutig der Säugetierzone "MN 4" an. Hinweise auf ein jüngeres biostratigraphisches Alter liegen nicht vor. Präriesische Säugerfaunen der Oberen Süßwassermolasse gehören den Zonen "MN 4b" bis "MN 5" an. Der mit dem Ries-Impakt korrelierte Brockhorizont innerhalb der Oberen Süßwassermolasse enthält Faunen aus dem Übergangsbereich der Säugetierzonen "MN 5" und "MN 6". Aus Sedimenten an der Basis und im hangenden Bereich der Grimmelfinger Schichten konnten Hai- und Rochenzähne sowie Schneckengehäuse (Viviparus) geborgen werden. Der Erhaltungszustand dieser marinen bis brackischen Faunenelemente spricht deutlich für ein autochthones Vorkommen. Folglich müssen marin-beeinflußte Verhältnisse während der Ablagerung der Grimmelfinger Schichten angenommen werden.

files/tl_filesOPO/Autoren/Sach/Sach_SMNS-B310_2001_Teaser.jpgAbb.: Geologische Situation an der Basis der Sandgrube Altheim-Breitenlauh (Alb-Donau-Kreis) mit den beiden fossilführenden Horizonten Altheim-Breitenlauh 1 ("Alth.-Bl. 1"; Untere Süßwassermolasse) und Altheim-Breitenlauh 2 ("Alth.-Bl. 2"; Grimmelfinger Schichten). Profilaufnahme u. Zeichnung: V. J. Sach, 1999.


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